Rechtsanwalt für Ehescheidung und Familienrecht

Nach dem sog. Zerrüttungsprinzip kann die Ehe kann (nur) geschieden werden, wenn sie gescheitert ist, § 1565 Absatz 1 Satz 1 BGB. Die Ehe gescheitert, wenn die Lebensgemeinschaft der Ehegatten nicht mehr besteht (Diagnose) und nicht erwartet werden kann, dass die Ehegatten sie wiederherstellen (Prognose), § 1565 Absatz 1 Satz 2 BGB. Unerheblich ist hingegen, ob ein Ehegatte das Scheitern der Ehe verschuldet hat.

Ob diese gesetzlichen Voraussetzungen bei Ihnen erfüllt sind, besprechen wir mit Ihnen bereits in unserem Erstgespräch.

Um voreilig eingeleitete Ehescheidungsverfahren zu vermeiden und den Ehegatten ausreichend Zeit zu geben, ihre Entscheidung zu überdenken, müssen die Eheleute vor der Einleitung des Scheidungsverfahrens für die Dauer von mindestens einem Jahr getrennt voneinander leben.

Gesetzlich geregelt ist, dass die Eheleute getrennt leben, wenn zwischen ihnen keine häusliche Gemeinschaft besteht und ein Ehegatte sie erkennbar nicht herstellen will, weil er die eheliche Lebensgemeinschaft ablehnt, § 1567 Absatz 1 Satz 1 BGB. Dies ist meist ab dem Auszug eines Ehegatten aus der bisherigen Ehewohnung der Fall.

Denkbar ist jedoch auch, dass die Trennung – jedenfalls vorerst – innerhalb der Ehewohnung vollzogen wird und das Trennungsjahr in dieser Zeit abläuft, § 1567 Absatz 1 Satz 2 BGB. Hieran stellt die Rechtsprechung allerdings strenge Anforderungen. In unserem Erstgespräch geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie diese Vorgaben der Rechtsprechung einhalten können.

In besonderen Härtefällen kann eine Ehe ausnahmsweise auch vor Ablauf des Trennungsjahres geschieden werden. Sprechen Sie uns auch hierauf an!

Vor dem Familiengericht sowie vor dem Oberlandesgericht müssen sich die Ehegatten in Ehesachen und Folgesachen durch einen Rechtsanwalt vertreten lassen – es besteht Anwaltszwang.

Denkbar ist allerdings, dass sich im Wege einer einvernehmlichen Ehescheidung nur ein Ehegatte durch einen Rechtsanwalt vertreten lässt. Dieser leitet das Ehescheidungsverfahren ein und stellt die entsprechenden Anträge vor Gericht. Der andere Ehegatte lässt sich durch keinen Rechtsanwalt vertreten – insbesondere nicht durch den Rechtsanwalt seines Ehegatten. Vielmehr stellt dieser Ehegatte keine eigenen Anträge, sondern stimmt der Ehescheidung zu. Hierfür benötigt er keinen eigenen Rechtsanwalt.

Die Ehe ist vor dem örtlich zuständigen Familiengericht zu scheiden. Ein Ehescheidungsverfahren, das nicht vor einem Familiengericht stattfindet, ist in Deutschland nicht möglich. Auch eine einvernehmliche Ehescheidung ist vor einem deutschen Familiengericht durchzuführen.

Gleiches gilt für die sog. “Online-Scheidung“. Der Ehescheidungsantrag wird – wie ohnehin üblich – digital an das zuständige Familiengericht übersandt.

Wir prüfen für Sie sorgfältig, welches Familiengericht für Sie zuständig ist und leiten dann das Ehescheidungsverfahren für Sie ein.

Die Dauer des Ehescheidungsverfahrens kann erheblich variieren.

Handelt es sich um eine einvernehmliche Ehescheidung, bei der der Versorgungsausgleich – etwa wegen eines wechselseitigen Verzichts in einem Ehevertrag – nicht durchzuführen ist, kann ein Scheidungsverfahren häufig bereits nach wenigen Wochen abgeschlossen werden.

In den meisten Fällen ist anlässlich der Ehescheidung der Versorgungsausgleich durchzuführen. Hierzu muss das Familiengericht die einzelnen Versorgungsträger der Ehegatten kontaktieren und Auskünfte einholen. Hierbei müssen die Ehegatten mitwirken. Mit der Beendigung des Ehescheidungsverfahrens ist dann meist nach vier bis sechs Monaten zu rechnen.

Sind weitere Folgesachen anhängig – etwa der Zugewinnausgleich oder der Unterhalt – und handelt es sich somit nicht um eine einvernehmliche, sondern um eine streitige Ehescheidung, kann ein Ehescheidungsverfahren auch deutlich länger dauern.

Aufgrund unserer effizienten und strukturierten Arbeitsweise setzen wir alle Hebel in Bewegung, auf dem direkten Weg die gewünschten Ergebnisse zu erzielen! Hierzu gehört auch, Ihr Ehescheidungsverfahren möglichst unkompliziert, zeitnah und umsichtig zu einem Abschluss zu bringen.

Im Rahmen eines Ehescheidungsverfahrens entstehen Rechtsanwalts- und Gerichtskosten. Während letztere in der Regel von beiden Ehegatten zur Hälfte getragen werden müssen, entstehen die Rechtsanwaltsgebühren dem Ehegatten, der den Rechtsanwalt beauftragt hat.

Die Höhe der gesetzlichen Gebühren richtet sich wiederum nach den Einkommens- und Vermögensverhältnissen der Ehegatten. Mit Abschluss des Ehescheidungsverfahrens setzt das Familiengericht den sog. Verfahrenswert fest und bestimmt damit die Höhe der Rechtsanwalts- und Gerichtskosten.

Da sich die Rechtsanwalts- und Gerichtskosten an den individuellen wirtschaftlichen Verhältnissen der Eheleute orientieren, treffen wir für Sie in einem gemeinsamen Gespräch gerne eine Prognose hinsichtlich der zu erwartenden Gebühren.

In unserem persönlichen Erstberatungsgespräch erörtern wir mit Ihnen gemeinsam, ob bzw. wann die Ehescheidungsvoraussetzungen vorliegen. Ferner teilen wir Ihnen rechtzeitig mit, welche Unterlagen wir von Ihnen für die Einleitung des Ehescheidungsverfahrens benötigen.

Sobald das Verfahren eingeleitet ist, halten wir Sie zu sämtlichen Veränderungen und weiteren Schritten stets auf dem Laufenden. Vor Ihrer mündlichen Anhörung in Ihrem Ehescheidungstermin bereiten wir Sie in Ruhe auf die voraussichtlichen Fragestellungen des Gerichts vor und geben Ihnen hilfreiche Tipps aus unserer Erfahrung.

So sind Sie Bestens auf Ihr Ehescheidungsverfahren vorbereitet!

Kontaktieren Sie uns und informieren Sie sich gerne über unsere Tätigkeitsschwerpunkte!

Ihre Rechtsanwälte/innen Günter Nann, Barbara Kornmeier & Philipp Nann